MTV Bornhausen von 1910

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18. Neujahrskonzert lässt keine Wünsche offen

Buntes Programm stimmte aufs neue Jahr ein / Orchester mit stehenden Ovationen belohnt

Das war wieder einmal ein tolles Neujahrskonzert mit anspruchsvollem Programm und großem Unterhaltungswert, zelebriert vom Volkstümlichen Blasorchester des MTV Bornhausen und seinem Dirigenten Ulrich Finster, im bis auf den letzten Platz besetzten großen Saal des "Hotel Wilhelmsbad" in Seesen. Rund drei Stunden lang verstanden es die 20 Musiker und acht Musikerinnen einen musikalischen Bogen zu spannen, der für jeden Geschmack etwas dabei hatte. Am Schluss der Veranstaltung  gab es stehende Ovationen und alle waren sich einig - so sollte ein musikalisches Jahr beginnen.  
Nach dem Auftakt mit dem stimmgewaltigen Militärmarsch "Mein Regiment", von Siegfried Rundel, griff "Kult-Moderator" Otto Brodthage zum Mikrofon. Er begrüßte die Gäste, darunter besonders den Vorstand des MTV Bornhausen, führte informativ in die kommenden Stücke ein und sorgte mit seinen unterhaltsamen Anekdoten und Witzen immer wieder für beste Laune und Heiterkeit unter den Besuchern. Der musikalische Bogen war weit gespannt. Weiter ging es zunächst mit "Pops in the Spots" von Roland Kernen. Mit diesem Potpourri entführte das Orchester seine Zuhörer nach Russland. Zu hören waren russische Volksweisen wie die "Kosaken Patrouille", "Zwei Gitarren", "Kalinka" oder "Mitternacht in Moskau". Mit Roland Humperdincks Märchenoper "Hänsel und Gretel" betraten die Musiker anschließend Neuland. Der Wechsel von vorgetragenem Text - Marie Brackmann als Gretel, Falk Heinrich als Hänsel und Otto Brodthage als Erzähler - sowie den passenden musikalischen Einlagen des Orchesters gefiel dem Publikum. Quasi als Zugabe gab es dann noch den Original Sound-track der Filmmusik zu "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" in der Bearbeitung von Stepan Konicek.
Für die Freunde der volkstümlichen Blasmusik ertönte anschließend die "Stadtschreiber Polka", eine klassische tschechische Polka von Karel Vacek. Die musikalische Reise ging nun nach Spanien mit dem Walzer "Espana" von Emil Waldteufel. Mit diesem Stück erreichte das Duo Cindy & Bert mit "Wenn die Rosen erblühen in Malaga" und "Spaniens Gitarren" vordere Hitparadenplätze in Deutschland. Spätestens danach waren die Zuschauer in bester Stimmung und guter Laune, das merkte man am ausgelassenen Beifall. Bei Walt Disneys  "Selections from Mary Poppins" mit den Hits wie "Feed the Birds", "A spoonful of Sugar" aber auch "Chim Chim Cer-ee" wurde kräftig mit geklatscht. Beim folgenden Stück "Der fröhliche Tubist", einer wunderschönen Polka, imponierte Werner Bohnsack mit seinem Tuba-Solo. Die Zuhörer waren begeistert und geizten nicht mit verdientem Beifall. Den gab es anschließend auch für die Böhmische Polka "Goldene Tenorhörner" von Freek Mestrini. Hier brillierten die Tenorhörner des Orchesters, gekonnt vorgetragen von Arndt Fleischmann, Hans-Günter Behnke und Klaus Hofmann. Mit einem Marsch war das Konzert eröffnet worden und mit dem schwungvollen Marsch  "Zum Städele hinaus" von Josef Ullrich ging es schließlich in die verdiente Pause.
Der Bravour-Marsch "Per aspera ad astra", von Ernst Urbach, war der Auftakt zu einem überaus beschwingten zweiten Teil. Beim folgenden Intermezzo "Der Student geht vorbei", von J.C. Ibanez, verstand es das Orchester perfekt musikalisch zu beschreiben wie ein Student schwungvoll in den Tag startet, wie er los geht, vorbeikommt und schließlich weiter geht. Es ging leise los, wurde immer lauter, um dann wieder ganz leise zu enden. Tanzmusik war danach angesagt, denn mit dem Tango "Jalousie", von Jakob Gade, war einer der bekanntesten Tangos hierzulande zu hören. Mit einem sinnlichen, mit viel Ausdruck und sehr sensiblem  ersten Teil, der dann, genau das Gegenteil, rockig, fetzig und lebhaft endete imponierte das Orchester bei der folgenden Harmonie Fanfare "Twins" von Jan Hadermann. Gegen Ende eines erneut wunderbaren Auftritts durften sich die Zuhörer und Zuhörerinnen noch an zwei Medleys erfreuen. Zunächst bei "Herb Alpert Selection No. 1", mit den Ohrwürmern "Spanish Flea", "So what's new" sowie "Tyjuana Taxi" und danach mit "Bill Ramsey", dessen Schlager zu Evergreens wurden. Da wurde schon kräftig mitgesungen, als die Lieder wie "Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett", "Zuckerpuppe aus der Bauchtanzgruppe", "Souvenirs-Souvenirs" und natürlich "Pigalle" gespielt wurden. Der folgende Schlager "Über den Wolken", dem wohl größten Hit von Reinhard Mey, steigerte die Stimmung im Saal weiter. Beim anschließenden Volksliedermedley "Deutschland ist schön" von Heinz Briegel, lud das Orchester den ganzen Saal ein kräftig mitzusingen. Und, bei Liedern wie "Das Wandern ist des Müllers Lust", "Hoch auf dem gelben Wagen", "Wem Gott will rechte Gunst erweisen", "Horch was kommt von draußen rein" sowie dem Elvis Presley Hit "Muss i denn zum Städele hinaus" erwiesen sich doch recht viele als erstaunlich textsicher.  
Mit "Fridericus-Rex" von Ferdinand Radeck, einem der bekanntesten deutschen Militärmärsche schlechthin, setzte das Volkstümliche Blasorchester des MTV Bornhausen schließlich einen Schlussstrich unter sein Neujahrskonzert. Da hielt es anschließend fast niemanden mehr auf seinem Stuhl. Mit anhaltendem Beifall und Standing Ovations holte sich das Publikum seine Zugaben. Diese gab es zuerst mit dem "Florentiner Marsch", der für viele Orchestermitglieder der Lieblingsmarsch ist, besticht er doch durch seine Stärke und Vielfalt, und um dann schmissig mit "Alte Kameraden", einem der populärsten und meistgespielten deutschen Militärmärsche, die Grundfesten des "Wilhelmsbad" noch einmal zu erschüttern.
Der Leiter des Orchesters, Wolfgang Sauthoff, hielt für Ulrich Finster und Otto Brodthage einen Blumenstrauß bereit und bedankte sich beim Publikum für die tolle Stimmung und den Applaus. Für das kommende Jahr kündigte er schon jetzt eine Neuauflage des Konzertes an. - Mit "Guten Abend, gute Nacht", dem Wiegenlied von Johannes Brahms, schickte das Orchester sein Publikum dann auf den Heimweg.

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